Direktkandidat und Vorstand Werner Zacharias wirbt bei den Basisdemokraten für die ortsnahe Wasserversorgung
„Mit der kommunalen Wasserversorgung besitzen wir einen Schatz, den wir hegen und beschützen sollten“. Mit diesen Worten leitete Werner Zacharias seinen Vortrag über die Situation der öffentlichen Trinkwasserversorgung in Bayern in der Mitgliederversammlung der Partei dieBasis am 26. Januar ein. Die öffentliche Wasserversorgung ist eine hervorgehobene Pflichtaufgabe der Gemeinden erklärte der 58-jährige, der seit über 30 Jahren am Wasserwirtschaftsamt arbeitet.
Gemäß Wasserhaushaltsgesetz soll der Wasserbedarf der öffentlichen Wasserversorgung vorwiegend aus ortsnahen Vorkommen gedeckt werden. Diesem Anspruch kommen die bayerischen Gemeinden mit über 2200 Wasserversorgungsunternehmen vorbildlich nach. Allein im Landkreis Freising fungieren 12 Gemeinden und Zweckverbände als Wasserversorgungsunternehmen und stellen die tägliche Versorgung mit frischen Wasser sicher. Die Aufgaben, die dabei anfallen sind vielfältig und die Ansprüche der Gesellschaft werden immer höher. Ausgangspunkt der Wasserversorgung ist ein Grundwasservorkommen, das möglichst naturreines Wasser beinhaltet und keinen Gefahren durch andere Nutzungen ausgesetzt ist. Mit einem fachgerecht und hygienisch einwandfrei ausgebauten Brunnen, einem gut gepflegten Leitungsnetz, den Hausanschlüssen und den Zählern haben die meisten Gemeinden eine solide Infrastruktur, die über Generationen gewachsen ist. Diese Einrichtungen gilt es in Stand zu halten und regelmäßig zu erneuern.
Die gesundheitliche Unbedenklichkeit wird durch regelmäßige Untersuchungen auf zahlreiche Parameter sichergestellt. Dass die Vorgaben der Trinkwasserverordnung eingehalten werden überwacht das Gesundheitsamt. Eine weitere wichtige Aufgabe ist natürlich die jährliche Ablesung der Zähler mit Versand der Abrechnungen. Zacharias wies auf die Schwierigkeiten hin, die mit der Ausweisung von Wasserschutzgebieten verbunden sind. Diese sind ein wesentlicher Bestandteil des vorsorgenden Trinkwasserschutzes, sorgen aber bei betroffenen Grundeigentümer häufig für Unmut.
Bei den Basisdemokraten herrschte in der anschließenden Diskussion einhellig die Meinung, dass das Prinzip der kommunalen und ortsnahen Trinkwasserversorgung schützenswert ist. „Das Trinkwasser ist ein Element der Daseinsvorsorge, das keinesfalls privatisiert werden soll“ fasste ein Teilnehmer die Stimmung zusammen. Mit einer derartigen Struktur ist sichergestellt, dass das Geld der Bürger in der Region bleibt und nicht in die Kassen von multinationalen Konzernen wandert. Eine Gefahr für die Struktur der Wasserversorgung sieht Zacharias in Freihandelsabkommen und in Versprechen von Konzernen, dass sie die Versorgung kostengünstiger leisten könnten.
Dass mit Wasser eine Menge Geld zu verdienen ist, erläuterte Zacharias am Beispiel der Stadtwerke Freising. Diese liefern pro Jahr über 3 Milliarden Liter Wasser an die Bürger. Ein Liter Trinkwasser kostet den Endverbraucher inklusive Abwassergebühr rund 0,005 €, also einen halben Cent. Der Preis für Flaschenwasser liegt dagegen beim 100-fachen. Für Konzerne gäbe es also eine Menge Geld zu verdienen. Der Referent appellierte am Ende der Diskussion an die Zuhörer, für die Vorzüge der regionalen Versorgung zu werben und mögliche Bemühungen Richtung Privatisierung abzulehnen.